Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich in der PHOENIX-Sendung „Unter den Linden“ über ein mögliches Verbot menschenverachtender Computerspiele geäußert. Mit Blick auf den Amoklauf in Winnenenden sagte er:
„Wir wissen, dass diese virtuelle Welt dazu führt, dass Hemmschwellen abgebaut werden. Und eine Welt, in der die Menschen immer enthemmter sind, die wird dann im Einzelfall auch solche Gewaltexzesse wahrscheinlicher machen.“ Allerdings könne man „am Ende die Freiheit nicht ganz reglementieren, deswegen ist es wichtiger darüber nachzudenken: Schaffen wir bessere Angebote.“ Es sei viel besser, so Schäuble, „wenn männliche Jugendliche Fußball spielen oder mit anderen zusammen sind, als dass sie Stunden um Stunden vor ihrem Computer sitzen und sich dann natürlich isolieren und in ihre virtuelle Scheinwelt zurückziehen.“ Schäuble zeigte sich schockiert darüber, wie viele und welche persönlichen Informationen Menschen heutzutage online veröffentlichten: „Die virtuelle Welt enthemmt. Die Menschen stellen Daten ins Internet, das ist unglaublich: Bilder von sich selber, alles – hemmungslos“, so der Bundesinnenminister. Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung riet die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen im Bundestag, Renate Künast, zu einem differenzierteren Umgang mit so genannten Killerspielen: „Man muss das auf eine ganz andere Art und Weise ächten, nämlich indem man darüber diskutiert. (…) Es ist eine Frage der Kompetenz, der Auseinandersetzung, und der Möglichkeit anderes zu erleben.“ Die Spiele seien ein negatives Vorbild und „dann muss andere Beschäftigung her“ , sagte Künast.