Deloitte-Studie „Mastering Finance in Business“ weist direkten Einfluss integrierter Finanzabteilungen auf die Unternehmensperformance nach.
Wie die aktuelle Deloitte-Studie „Mastering Finance in Business“ unter 70 internationalen Unternehmen der Fertigungsindustrie zeigt, haben diejenigen, die ihre Finanzkompetenzen deutlich optimieren und auf strategische sowie operative Schlüsselbereiche ausweiten, die besten Perspektiven. Sie sind überdurchschnittlich erfolgreich und verbessern ihre Performance erheblich. Entscheidend ist, dass diese Unternehmen ihre Finanzkompetenz nicht nur zur Sicherstellung der Compliance und der Effizienz von Finanzprozessen nutzen (Steward- und Operatorfunktion), sondern darüber hinaus zur Strategieentwicklung und Umsetzung einsetzen (Strategie- und Katalysatorfunktion).
„Jetzt, wo das globale wirtschaftliche Klima rau wird und Liquiditätssicherung sowie Kosteneinsparungen ganz oben auf der Agenda stehen, nutzen Unternehmen jede Chance, ihre Potenziale auszuschöpfen um ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Die Integration der Finanzabteilung in alle Unternehmensbereiche spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Dies setzt den gezielten Aufbau einer am Geschäft orientierten Finanzkompetenz voraus“, so Dr. Hans-Rudolf Röhm, Partner und globaler Leiter Manufacturing bei Deloitte.
Hürden der Unternehmenspraxis
Hürden und Widerstände, die dem geschäftlichen Erfolg im Wege stehen, sind zahlreich: Sie erstrecken sich von mangelhaftem Performance-Management über den „War for Talents“ bis hin zu unzureichendem Risikomanagement. 72 Prozent der befragten Unternehmen beklagen eine fehlende Verbindung bzw. die Widersprüchlichkeit von strategischer und operationaler Entscheidungsfindung, fast ebenso viele haben keine allgemein gültigen Prozessstandards, 55 Prozent konstatieren einen Mangel an strategischer und operationaler Flexibilität, ebenfalls um die 50 Prozent benennen falsche oder unpräzise Forecasts als Problem. Auch fehlt vielen Unternehmen eine adäquate Informationsbasis zur Entscheidungsfindung.
„Finance Masters“ nutzen strategische und Katalysatorfunktion
Den Ergebnissen der Studie zufolge haben viele Unternehmen bei der Kontrollsicherheit und Prozesseffizienz im Finanzbereich gute Fortschritte gemacht. Anders sieht es jedoch bei der Entwicklung und nachhaltigen Umsetzung der Geschäftsstrategien aus. Insgesamt ist die Nutzung dieser Finance Business Roles der am schwächsten ausgeprägte Bereich des Finanzmanagements. Erst ein Viertel hat hier bereits verstärkt Kompetenzen aufgebaut und gelten als „Finance Masters“. Diese übertreffen den Wettbewerb insbesondere bei Unternehmenswachstum, Umsatzrendite, Profitabilität, Gewinn und Gewinnausschüttung.
Investitionen aus der Business-Perspektive
Um alle Geschäftspotenziale der Unternehmensfinanzen auszuschöpfen, helfen folgende Punkte: Investitionen in Finanzkapazitäten sollten stets aus einer Business-Perspektive, insbesondere der Businessstrategie und dem Performance-Management erfolgen. Im Vordergrund stehen Identifikation und Priorisierung von zentralen und performancerelevanten Bereichen wie Pricing, Kostenkalkulation und Supply Chain. Auch bei Investitionen in IT und Entwicklung sollte die Finanzabteilung eine Schlüsselrolle haben.
„Erfolgreiche Unternehmen – ‚Finance Masters‘ – weisen bestimmte Kennzeichen auf: Sie verfügen über Finanzkompetenz, die die Steuerung der Unternehmensperformance genauso unterstützt wie strategische Entscheidungen. Sie kann Investitionen im Abgleich zu den Markterwartungen evaluieren, durch Integration in die Supply Chain ihre Vertriebsinformation, Forecasts und die operationale Planung verbessern und die Innovationen mit den besten Erfolgsaussichten identifizieren. Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass eine kompetente und in das Geschäft integrierte Finanzfunktion die auf Wertschaffung ausgerichtete Transformation von Unternehmen am meisten voranbringt“, resümiert Dr. Hans-Rudolf Röhm.