Kreuzpreiselastizität

Von | April 25, 2025

Die Kreuzpreiselastizität der Nachfrage misst, wie stark sich die nachgefragte Menge eines Gutes oder einer Dienstleistung ändert, wenn sich der Preis eines anderen Gutes verändert. Sie ist ein zentraler Begriff der Mikroökonomie und zeigt die Wechselbeziehungen zwischen Produkten auf dem Markt. Die Kreuzpreiselastizität wird als Prozentsatz der Mengenänderung eines Gutes im Verhältnis zur Prozentsatzänderung des Preises eines anderen Gutes berechnet. Sie hilft Unternehmen, die Auswirkungen von Preisänderungen bei verwandten Produkten zu verstehen und ihre Strategien anzupassen.

Die Kreuzpreiselastizität unterscheidet zwischen substitutiven und komplementären Gütern. Bei Substitutionsgütern, wie Tee und Kaffee, ist die Elastizität positiv: Steigt der Preis von Kaffee, steigt die Nachfrage nach Tee, da Konsumenten auf die günstigere Alternative wechseln. Je näher die Güter substituierbar sind, desto höher ist die Kreuzpreiselastizität. Bei komplementären Gütern, wie Autos und Benzin, ist die Elastizität negativ: Erhöht sich der Benzinpreis, sinkt die Nachfrage nach Autos, da beide Güter gemeinsam konsumiert werden. Unabhängige Güter, wie Bücher und Möbel, haben eine Kreuzpreiselastizität nahe null, da Preisänderungen des einen Gutes die Nachfrage nach dem anderen kaum beeinflussen.

Die Höhe der Kreuzpreiselastizität hängt von der Verfügbarkeit von Alternativen, der Markentreue und den Konsumentenpräferenzen ab. In der Betriebswirtschaftslehre nutzen Unternehmen diese Erkenntnisse, um Preisstrategien zu optimieren. Beispielsweise können sie bei hohen Substitutionselastizitäten wettbewerbsfähige Preise setzen, um Marktanteile zu sichern. Bei komplementären Gütern können Preissenkungen eines Produkts den Absatz des anderen steigern. Globale Trends wie Digitalisierung oder Nachhaltigkeit beeinflussen die Elastizität, da neue Substitute oder komplementäre Produkte entstehen. Die Kreuzpreiselastizität ist essenziell für Marktanalysen, Produktpositionierung und die Antizipation von Wettbewerbsreaktionen.

BWL Lexikon

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