Einkommenselastizität

Von | April 25, 2025

Die Einkommenselastizität der Nachfrage misst, wie stark sich die nachgefragte Menge eines Gutes oder einer Dienstleistung ändert, wenn sich das Einkommen der Konsumenten verändert. Sie ist ein zentraler Begriff der Mikroökonomie und hilft Unternehmen, das Konsumverhalten in Abhängigkeit von Einkommensschwankungen zu verstehen. Die Einkommenselastizität wird als Prozentsatz der Mengenänderung im Verhältnis zur Prozentsatzänderung des Einkommens berechnet. Sie zeigt, wie sensibel die Nachfrage auf Einkommensveränderungen reagiert, und ermöglicht die Klassifizierung von Gütern.

Normale Güter weisen eine positive Einkommenselastizität auf: Steigt das Einkommen, nimmt die Nachfrage zu. Innerhalb dieser Kategorie unterscheidet man notwendige Güter (z. B. Grundnahrungsmittel) mit einer Elastizität zwischen 0 und 1, bei denen die Nachfrage weniger stark als das Einkommen wächst, und Luxusgüter (z. B. Reisen, hochwertige Elektronik) mit einer Elastizität über 1, bei denen die Nachfrage überproportional steigt. Inferiore Güter haben eine negative Einkommenselastizität: Bei steigendem Einkommen sinkt die Nachfrage, da Konsumenten zu höherwertigen Alternativen wechseln, etwa von günstigen Lebensmitteln zu Bio-Produkten.

Die Einkommenselastizität hängt von Faktoren wie der Art des Gutes, den Konsumentenpräferenzen und der wirtschaftlichen Lage ab. In entwickelten Volkswirtschaften ist die Nachfrage nach Luxusgütern oft elastischer als in Schwellenländern, wo notwendige Güter dominieren. Auch kulturelle Unterschiede beeinflussen das Verhalten: In manchen Regionen gelten bestimmte Produkte als Statussymbole, was die Elastizität erhöht.

In der Betriebswirtschaftslehre nutzen Unternehmen die Einkommenselastizität, um Marktsegmente zu analysieren und Produktstrategien anzupassen. Bei steigenden Einkommen können sie auf Luxusgüter setzen, während in Rezessionen notwendige oder inferiore Güter gefragt sind. Globale Trends wie Digitalisierung oder Nachhaltigkeit verändern die Einkommenselastizität, da Konsumenten vermehrt in umweltfreundliche oder digitale Produkte investieren. Die Kenntnis der Einkommenselastizität ist entscheidend für Absatzprognosen, Preisstrategien und die Anpassung an wirtschaftliche Entwicklungen.

BWL Lexikon

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